Ferrarigeschichten: Dirks GT4__Grigio Fumo

Vor kurzem hatte mir Dirk geschrieben und mir von seinem GT4 berichtet. Hier nun seine Geschichte:

Von der Probefahrt mit Clemens Schicketanz, einer Radikalkur und einer Armbanduhr aus dem Bodenblech…

Schon als Kind hat mein älterer Bruder mich in seinem Auto um den Block fahren müssen, damit ich einschlafen konnte. Also: Ich bin ein echter Petrol-Head. Nach diversen Klassikern, u.a. einem Porsche 911, Iso Rivolta, Mercedes 280SE Coupé (ich fahre keine modernen Autos mehr) musste es endlich mein Kindheitstraum sein: ein Ferrari.

Gerade das außergewöhnliche Konzept, die kantigen Formen, das Underdog-Image, eines der schönsten Armaturen-Layouts der Automobilgeschichte und ein unterbewerteter Einstiegspreis haben es mir angetan: ein GT4 sollte es werden. Kurzentschlossen den Markt gescannt, ein paar Autos angeschaut und bei einem Modell hängengeblieben. Mit dem Händler in Meerbusch zur Probefahrt verabredet. Clemens Schickentanz, Rennlegende („die Rote Sau“), ein Freund des Händlers stieg mit mir ins Auto… Unglaublich!!! Noch von der Probefahrt geflasht (auf einem Feldweg mit 150 durch die Kurve!!) den Kauf per Handschlag besiegelt.

Leider stellte sich heraus, dass es sich (wie sollte es auch sein) um ein eher mittelmäßiges Modell handelte. Rahmen war gut, Motor undicht aber top, Karosserie …! Dennoch keinerlei Reue!! Habe Norbert Lahme kennengelernt. Ein sagenumwobener, nicht im Telefonbuch stehender auf keiner Internet-Seite vertretener Ferrari-Künstler! Schraubt sonst nur an GTO´s und 275GTB´s. Normalerweise unter 2 Jahren Wartezeit keinen Termin zu bekommen. Und doch hat er Spaß an meinem Auto und Konzept gefunden. Lassen Sie uns den Dino zum Leben erwecken!! So ging’s los. Der Spengler seiner Wahl, Thomas Gralak, machte dann die Bestandsaufnahme. Eher ernüchternd. Nur mit einer Lackpolitur war es wohl nicht getan, also Radikalkur! Lack runter (auf die klassische Tour mit Heißluft und Spachtel) und dann an die Substanz. Ich kann nicht mehr aufzählen was alles erneuert wurde. Gott sei Dank hatte Norbert Lahme noch Karosserieteile gebunkert und was er nicht hatte habe ich im Internet (zum Teil zu überraschend moderaten Preisen) auswendig gemacht. Norbert Lahme hat indessen den Motor einer Wellnesskur unterzogen. Die Dichtungen ausgetauscht, Lager überprüft, Teile erneuern bzw. überholt, beschichtet etc.. Die Vergaseranlage wurde von Viktor Günther überholt und eingestellt.

Auch der Innenraum war… na ja… gelebt. Also was tun? Alles Original? Dino Rosso, beige Leder-Stoff-Kombi? Gefiel mir nicht. Was hätte ich in den 70ern getan? Also habe ich im Internet geschaut wie zeitgenössische Autos noch so aussahen. Nach langer Suche und Überlegungen die Endscheidung: Grigio Fumo Met 691 (eine zeitgenössische Ferrari Farbe), Leder CL 44 Grouse, Alcantara 2957 schiefer, Teppich Velour 23×3071. Innenausstattung zur Sattlerei Darmas in der Classic Remise Düsseldorf. Er hat auch mein Käfer-Cabrio gemacht.

Als die Spenglerarbeiten beendet waren, ging der Dino dann zum Lackierer. Firsbach in Erkrath. Hier gingen die Feinarbeiten erst richtig los!!! Einen ganzen Monat wurde geschmirgelt gefüllert, geschmirgelt und wieder gefüllert, lackiert, geschmirgelt, poliert.

Als Thomas Gralak dann alles wieder montiert, gerichtet und eingestellt hatte, ging der Wagen nach insgesamt 6 Monaten zu Norbert Lahme zurück, der wie versprochen das Herz des Dinos wieder eingepflanzt und so dem GT4 zu neuem Leben eingehaucht hat. Die erste Ausfahrt war ein Traum!

Im Winter geht es jetzt noch ans Fahrwerk. Termin mit Norbert Lahme ist schon vereinbart.

Als Sahnehäubchen hat Dirk eine eigene Uhr entworfen. Aus dem Unterboden wurde das Zifferblatt gestanzt, die Fahrgestellnummer ist eingraviert und das Gehäuse hat die Farbe der Lackierung. Das Armband wurde aus dem original Roh-Leder (CL 44 Grouse) der Sitze gemacht. Im Gehäuse tickt ein altes historisches Uhrwerk aus den 70ern. Fotos des auf 308 Exemplare limitierten Stückes gibts hier. Auch den Link zum Bestellen…

Noch mehr Fotos gibts bei formfreu.de

Text und Fotos: Dirk Motz

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308 GT4 Uhr

Die Uhr zum Auto. Wer wünscht sich das nicht? Dirk hat es wahrgemacht und seine eigene Uhr entworfen. Die Komplett-Restaurierung seines 1978er GT4 gab einiges an Material und Ideen her. So fand der Alu-Unterboden als Zifferblatt Verwendung, die Fahrgestellnummer ist vermerkt, die Farbe ist die Originalfarbe des Autos (Grigio Fumo Met 691) und das Armband wurde aus dem original Roh-Leder (CL 44 Grouse) der Sitze gemacht. Im Gehäuse tickt ein altes historisches Uhrwerk aus den 70ern. Muss doch alles passen!

Die Uhr ist auf 308 Exemplare limitiert und kann hier bestellt werden:

http://shop.constantin-weisz.com/de/Herrenuhren/Herren-Handaufzug/Constantin-Weisz-Vintage-308GT4.html?x534c0=da2091191d7044ff3023bc5be0394666

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11.11.2013__Seasons End


So wie es eine erste Ausfahrt gibt, gibt es auch eine Letzte. Und die war heute! Mitte November, es ist zwar kalt, aber die Sonne schien so wunderbar und da musste einfach nochmal eine Runde mit dem GT4 gedreht werden. Eigentlich war er schon eingemottet und schön abgedeckt, aber ich habe ihn nochmal geweckt… Richtung Sprendlingen auf der Fährte der diesjährigen Rheinhessen Rallye (die haben immer klasse Strassen auf Lager). Durch Weinberge und noch erstaunlich grüne Wiesen, tolle Kurven, kein Verkehr, ein Traum! 10b
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Ferrari V8 @ Motor Clasico 11/2013

Und schon wieder ein 308 GT4 auf der Titelseite einer Oldtimerzeitschrift!! Diesmal in der spanischen “Motor Clasico” vom November 2013. Auf 17 Seiten gibts einen prima Vergleich zwischen den 8-Zylinder Modellen 308 GT4, 308 GTB, 308 GTSi, 328 GTS, und Mondial 3,2.

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