Die 12. Ferrari Dino-Ausfahrt des Ferrari Club Deutschland ging diesmal ins Allgäu. Ausgangsbasis und Treffpunkt am Donnerstag war das Panorama Hotel in Oberjoch. Über 50 Fahrzeuge kamen und der extra für uns reservierte Teil der Tiefgarage füllte sich im Laufe des Nachmittags. 246er GT und GTS, 208 und 308 GT4, drei Lancia Stratos, ein Fiat Dino Coupe und auch ein 308 GTS waren dabei. Ich kam erst am frühen Abend an, da an meinem GT4 das Problem mit dem undichten Benzintank wieder aufgetreten ist und ich lieber noch mal in der Werkstatt in Frankfurt vorbei schauen wollte, um das checken zu lassen. Zu allem Unglück leckte auch noch ein Kühlwasserschlauch und ergoss das neongrüne Nass auf dem Werkstatboden. Die Reise stand wieder mal auf der Kippe, konnte aber mit einiger Verspätung angetreten werden (danke an die Sportwagenspezialisten!).
Start zur ersten Etappe war am Freitagmorgen. Nach Frühstück, Begrüßung und Briefing durch Irina und Matthias ging es los. Um in der Garage nicht zu ersticken und die übrigen Hotelgäste durch das Donnern der Motoren nicht aus dem Bett zu werfen, starteten wir schön brav nacheinander und gingen auf die wunderschöne Strecke in Richtung Osten. Durch das Tannheimer Tal, vorbei am Plansee und Schloss Linderhof nach Ettal. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurden wir wahlweise durch die Schnapsbrennerei des Klosters oder die barocke Abtei geführt. Ich war in Ersteren und ein Benediktiner-Mönch erklärte und zeigte uns mit manch schlüpfrigem Witz allerlei Interessantes rund um das Thema. Wir erfahren, dass im Kloster seit 400 Jahren ohne Unterbrechung Bier gebraut wird, lernen wofür Kümmel, Nelken oder Sternanis gut sind und welche Wirkung die Kräuter im Likör entfalten. Am Ende der Höhepunkt: die Verkostung! Ich entscheide mich gegen „Kloster-Bitter“ und „Hopfen-Zupfer“ und für einen „Ammergauer Heulikör“, dessen von Mönchen handverlesene Gräser von der Kulturguts-Wiese „Wiesmahd“ stammen. Sehr lecker! Nach dem Mittagessen konnte man individuell zum Hotel zurückfahren. Wir wählten die Route vorbei am Schloss Neuschwanstein und Füssen und machten noch eine Kaffeepause am Hopfensee.
Die Samstagsroute ging Richtung Bodensee. Über Sonthofen, rüber nach Österreich und wieder zurück nach Deutschland bis Friedrichshafen zum Dornier Museum, wo wir einige Dinos vor dem Eingang und unter den Tragflächen des Senkrechtstarters Do31E1 abstellen durften. Gar nicht schlecht als Schattenspender, den die Sonne knallte ganz schön. Hoch Clara begleitete und auch am zweiten Tag. Bei der anschließenden Führung durch 100 Jahre Luft- und Raumfahrt kam keine Langeweile auf. Anschaulich bekamen wir Einblicke in das Leben von Claude Dornier oder wie es gewesen sein muss, in den 30er Jahren als Passagier im zwölfmotorigen Flugboot Do-X um die Welt gereist zu sein. Man konkurrierte mit Kreuzfahrtschiffen, und so war auch allerlei Luxus an Bord. Vom feinen Porzellan bis hin zu bequemen Gestühl, welches unbefestigt in der Kabine stand. So ging es in nur wenigen Metern Höhe über den Atlantik…Nach ausgedehnter Pause und Fingerfood auf der Terrasse des Restaurants mit Blick auf das Rollfeld und Zeppelin-Landeplatz des Flughafens konnte jeder wieder individuell die Rückfahrt antreten. Eine Streckenempfehlung ergab sich aus dem Bordbuch. Am Abend dann, beim Sektempfang auf der Terrasse und Abendessen im Restaurant ,erzählte man sich von den schönsten Straßenabschnitten, Ausblicken, den Seen und Schlössern, den Baustellen, den überholten Traktoren oder Milchlastern oder auch den Pannen des Tages und konnte noch mal den Blick über die Berggipfel und die friedlich auf der Alm grasenden Kühe schweifen lassen, bevor jeder am nächsten Morgen wieder die Heimreise antrat oder die Autos auf den Transporter verlud. Im kommenden Jahr geht die Dino Fahrt an die Mecklenburgische Ostseeküste. Der Termin steht: 16.-19. Juni (und ich hoffe sehr, dass er nicht mit der CrossRoads Rallye kollidiert…)
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