Ferrarigeschichten: Pietros 208 GT4

Hier ist mein 208 GT4 aus dem Jahr 1976. Ich habe ihn 2006 bei einem Händler in Turin für 10000 Euro gekauft und ihn dann auf einer wunderschönen Reise nach Rom gebracht. Alle Fans haben das Auto bewundert und fotografiert! Danach habe ich eine Generalüberholung machen lassen. Zahnriemenwechsel, Lager und Synchronringe des zweiten und fünften Gangs. Neue Zündkerzen, Ölfilter und neue 16“ Felgen und Reifen im Format 225 und 205. Vor Kurzem habe ich neue Auspuffkrümmer eingebaut und will noch ein paar Kleinigkeiten ändern, die mir Sorgen bereiten.

Ursprünglich war mein Dino braun metallic, aber der Vorbesitzer hat ihn rot lackieren lassen. Ich habe mir immer einen GT4 gewünscht, er ist ein wunderbares Auto, benannt nach dem Sohn des „Drake“.

Hier noch Piertos Webseite rund um das Thema 208/308 GT4.

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Ferrarigeschichten: Dirks GT4__Grigio Fumo

Vor kurzem hatte mir Dirk geschrieben und mir von seinem GT4 berichtet. Hier nun seine Geschichte:

Von der Probefahrt mit Clemens Schicketanz, einer Radikalkur und einer Armbanduhr aus dem Bodenblech…

Schon als Kind hat mein älterer Bruder mich in seinem Auto um den Block fahren müssen, damit ich einschlafen konnte. Also: Ich bin ein echter Petrol-Head. Nach diversen Klassikern, u.a. einem Porsche 911, Iso Rivolta, Mercedes 280SE Coupé (ich fahre keine modernen Autos mehr) musste es endlich mein Kindheitstraum sein: ein Ferrari.

Gerade das außergewöhnliche Konzept, die kantigen Formen, das Underdog-Image, eines der schönsten Armaturen-Layouts der Automobilgeschichte und ein unterbewerteter Einstiegspreis haben es mir angetan: ein GT4 sollte es werden. Kurzentschlossen den Markt gescannt, ein paar Autos angeschaut und bei einem Modell hängengeblieben. Mit dem Händler in Meerbusch zur Probefahrt verabredet. Clemens Schickentanz, Rennlegende („die Rote Sau“), ein Freund des Händlers stieg mit mir ins Auto… Unglaublich!!! Noch von der Probefahrt geflasht (auf einem Feldweg mit 150 durch die Kurve!!) den Kauf per Handschlag besiegelt.

Leider stellte sich heraus, dass es sich (wie sollte es auch sein) um ein eher mittelmäßiges Modell handelte. Rahmen war gut, Motor undicht aber top, Karosserie …! Dennoch keinerlei Reue!! Habe Norbert Lahme kennengelernt. Ein sagenumwobener, nicht im Telefonbuch stehender auf keiner Internet-Seite vertretener Ferrari-Künstler! Schraubt sonst nur an GTO´s und 275GTB´s. Normalerweise unter 2 Jahren Wartezeit keinen Termin zu bekommen. Und doch hat er Spaß an meinem Auto und Konzept gefunden. Lassen Sie uns den Dino zum Leben erwecken!! So ging’s los. Der Spengler seiner Wahl, Thomas Gralak, machte dann die Bestandsaufnahme. Eher ernüchternd. Nur mit einer Lackpolitur war es wohl nicht getan, also Radikalkur! Lack runter (auf die klassische Tour mit Heißluft und Spachtel) und dann an die Substanz. Ich kann nicht mehr aufzählen was alles erneuert wurde. Gott sei Dank hatte Norbert Lahme noch Karosserieteile gebunkert und was er nicht hatte habe ich im Internet (zum Teil zu überraschend moderaten Preisen) auswendig gemacht. Norbert Lahme hat indessen den Motor einer Wellnesskur unterzogen. Die Dichtungen ausgetauscht, Lager überprüft, Teile erneuern bzw. überholt, beschichtet etc.. Die Vergaseranlage wurde von Viktor Günther überholt und eingestellt.

Auch der Innenraum war… na ja… gelebt. Also was tun? Alles Original? Dino Rosso, beige Leder-Stoff-Kombi? Gefiel mir nicht. Was hätte ich in den 70ern getan? Also habe ich im Internet geschaut wie zeitgenössische Autos noch so aussahen. Nach langer Suche und Überlegungen die Endscheidung: Grigio Fumo Met 691 (eine zeitgenössische Ferrari Farbe), Leder CL 44 Grouse, Alcantara 2957 schiefer, Teppich Velour 23×3071. Innenausstattung zur Sattlerei Darmas in der Classic Remise Düsseldorf. Er hat auch mein Käfer-Cabrio gemacht.

Als die Spenglerarbeiten beendet waren, ging der Dino dann zum Lackierer. Firsbach in Erkrath. Hier gingen die Feinarbeiten erst richtig los!!! Einen ganzen Monat wurde geschmirgelt gefüllert, geschmirgelt und wieder gefüllert, lackiert, geschmirgelt, poliert.

Als Thomas Gralak dann alles wieder montiert, gerichtet und eingestellt hatte, ging der Wagen nach insgesamt 6 Monaten zu Norbert Lahme zurück, der wie versprochen das Herz des Dinos wieder eingepflanzt und so dem GT4 zu neuem Leben eingehaucht hat. Die erste Ausfahrt war ein Traum!

Im Winter geht es jetzt noch ans Fahrwerk. Termin mit Norbert Lahme ist schon vereinbart.

Als Sahnehäubchen hat Dirk eine eigene Uhr entworfen. Aus dem Unterboden wurde das Zifferblatt gestanzt, die Fahrgestellnummer ist eingraviert und das Gehäuse hat die Farbe der Lackierung. Das Armband wurde aus dem original Roh-Leder (CL 44 Grouse) der Sitze gemacht. Im Gehäuse tickt ein altes historisches Uhrwerk aus den 70ern. Fotos des auf 308 Exemplare limitierten Stückes gibts hier. Auch den Link zum Bestellen…

Noch mehr Fotos gibts bei formfreu.de

Text und Fotos: Dirk Motz

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Ferrarigeschichten: Christians GT4__marrone Dino

Christian ist ein guter Freund, den ich noch aus der Zeit des Studiums in Pforzheim kenne. Ihm und seinen wertvollen Tips habe ich es zum Grossteil zu verdanken, meinen Dino gesucht und gefunden zu habe. Hier beschreibt er nun die Geschichte seines eigenen GT4:

„Die Suche nach meinem GT4 hatte 2004 begonnen, nachdem ich zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, einen zu fahren. Das wunderbare Package, das absolut geniale Interieurdesign, die Vergötterung Gandinis, der perfekte Sound, und zudem noch der relativ günstige Einstiegspreis haben mich sofort überzeugt, nach einem Exemplar zu suchen. Das hatte allerdings so seine Jahre gedauert, da es der Perfekte sein sollte.

Alles sollte noch Original und unverbastelt sein, und natürlich mit kompletter Servicehistorie. Nach sechsjähriger Suche in ganz Europa war es dann dieses Exemplar in braunmetallic (Marrone Dino) mit cremefarbenen Lederinterieur, in das ich mich sofort verliebt habe.

Es handelt sich hier um einen 308GT4 mit der Chassisnr. 14532. Das Fahrzeug hat im November 1978 die Fabrikhallen in Maranello verlassen und wurde am 20.06.1979 in Holland zum ersten Mal zugelassen.

Der Wagen wurde über “Wolfgang Jürges Autoimport” in Köln von einem Händler namens “Autoterminal” in Neapel direkt nach Holland importiert. Laut Preisliste etwa damals zu einem Preis von 51820,-DM.

25 Jahre war er im Besitz seines ersten Eigentümers in Huizen östlich von Amsterdam, der wohl heute noch das Fahrzeug als seinen “verlorenen Sohn” beschreibt, denn erst auf Drängen seiner Frau hat er es im Jahr 2004 an seinen zweiten Besitzer in Breda im Süden Hollands weiterverkauft. Der hat sich dann allerdings 2009 entschieden, einen DeTomaso Pantera kaufen zu wollen. Der Dino musste also herhalten und stand zum Verkauf.

Dort habe ich dann das Fahrzeug im Okober 2009 erworben und kann mich endlich als stolzer Besitzer eines Ferrari fühlen.¨

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