Ferrari Markenclubtreffen__OGP Nürburgring 1991/2013

Als ich 1991 zum ersten Mal den Oldtimer GP auf dem Nürburgring besuchte, waren  der 348 und Mondial t  hochaktuell, der Testarossa in seiner Urform im letzten Produktionsjahr, der Daytona ein Youngtimer und mein GT4 gerade mal 14 Jahre alt! In der Formel 1 sollte die 91er Saison -sowie wie die beiden darauf folgenden- sieglos verbleiben. Der Tifoso (ich) wurden auf harte Proben gestellt, was der Liebe zur Marke jedoch keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, es fachte meine Leidenschaft noch an. Ferrari war das Größte und das Treffen auf dem Nürburgring war für mich als jungen Fan neben Auto Becker die Pilgerstätte. Übertrumpft nur noch von einem Besuch in Maranello!

Die Fahrzeuge waren nach Modellreihen aufgestellt, die aktuellen Fahrzeuge im Kreis, darin die Klassiker. Auch F40, 288GTO und Co fehlten nicht. Sogar ein 250LM und ein 250GTO waren dabei. Als unvergessliches Highlight durfte ich mich in einen Testarossa setzen und war überglücklich. Ich erinnere mich noch gut daran, wie der Besitzer mich fragte, ob ich auch keine Knöpfe auf den hinteren Taschen habe, um keinen bleibenden Eindruck auf den Ledersitzen zu hinterlassen..

22 Jahre später nun stehe ich mit meinem eigenen Ferrari (den die aufmerksamen Leser meines Blogs ja nun schon durch zahlreiche Geschichten kennen gelernt haben) auf der Parkfläche des Ferrari Clubs Deutschland, der sich mit Maserati, Alfa Romeo und Porsche die Mercedes Arena am Nürburgring teilt. Hübsch aneinander gereiht stehen 550, 512TR, 599, 308 GTB, 360, F430, Testarossa, Dino 246GT, Mondial, 512BB, F512M oder 458 Italia. Ein Augenschmaus, meist rot. Ich bleibe den ganzen Tag und schaue mir noch die Anfangsphase des Rennens der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61 an, bevor ich in der Dämmerung zum Parkplatz gehe. Einsam und alleine steht dort der GT4, nur nebenan bei Porsche ist noch viel los. Es wird ja auch Geburtstag Gefeiert. 50 Jahre 911…

Hier noch ein paar mehr Fotos vom letzten Wochenende…

1991…
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und 2013…

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Dino/Urraco Design-Entwicklung

Neulich hatten die Kollegen von Blenheimgang eine ziemlich komplette Liste von Marcello Gandinis Designentwürfen gepostet und ich bin dort auf einen Prototyp zum Lamorghini Urraco gestossen, den ich gar nicht kannte! Er sieht im Bereich der C-Säule dem Dino 308 GT4 sehr ähnlich. Wie kam es dazu?

Es handelt sich um den ersten von drei Prototypen, den Bertone ca 1969 zum Urraco gebaut hatte. Er steht heute im Ferruccio Lamborghini Museum in Dosso (Ferrara). Während die Scheinwerfer etwas exzentrisch wirken, zitiert die Front um die Stossstange noch den Miura, der Rest ist aber schon deutlich straffer und kantiger im Stil der beginnenden 70er Jahre. Der hintere bumerangförmige Lufteinlass erinnert stark an den erst später entwickelten Dino GT4. Ebenso die Heckleuchten (fahrender Prototyp, Foto aus Motor Klassik 1/1994). Der Entwurf gefiel Ferruccio Lamborghini aber nicht und so wurde ein zweites Modell gebaut (s. unten). Er hatte deutlich grössere Seitenscheiben, Klappscheinwerfer und am Heck einen integrierten Spoiler. Jedoch fiel auch er beim Firmenchef durch und so wurde ein dritter Entwurf gewagt, welcher bis auf kleine Änderungen (die Scheinwerfer rückten näher nach vorne) zur Serienversion wurde. Dieser Prototyp diente später Bob Wallace als Basis für seinen Urraco Rallye Spezial.

Der Urraco wurde auf dem Turiner Salon 1970 der Öffentlichkeit präsentiert, jedoch erst ab 1973 gebaut.

Der Dino stand im Rampenlicht des Pariser Salons 1973 und ging 1974 in Serie. Seine Entwicklung begann schätzungsweise 1971. Bertone bediente sich nämlich eines der V6 Ferrari Motoren- welcher neben einem 246er Chassis zur Prüfung der Durchfürbarkeit verschiedener Detaillösungen von Ferrari für das Projekt GT4  bereitgestellt wurde – um ihn in den Prototyp des Lancia Stratos (Turin 1971) einzubauen.  Gandini sah scheinbar noch Potezial in dem von Lamborghini abgelehnten Thema des dreieckigen Lufteinlasses hinter der Seitenscheibe. Auch erscheint das Design viel näher an einer der Skizze, die dem Urraco galt (s. unten). Sehr interessant ist auch das Design-Modell, welches im Bereich der Luftein/auslässe auf  den Hauben und hinter der Scheibe noch Unterschiede zum Serienmodell ausweisen. Auch wurde die Seitensicke weiter nach oben gelegt, was weniger schwerfällig wirkt.

Obwohl beide Fahrzeuge auf einem sehr ähnlichen 2+2 Mittelmotor-Layout basieren, sind sie bei genauerer Analyse doch sehr unterschiedlich und eigenständig geworden. Der Urraco ist flacher und wirkt durch die längere Seitenscheibe gestreckter. Über dem Motor trägt er die zeittypischen Lamellen, die auch eine optische Verbindung zum Miura herstellen. Der GT4 wirkt gedrungener, ist im Frontbereich viel kantiger, die senkrechte Heckscheibe verspricht gute Sicht nach hinten und erinnert an den Dino 246 GT. Es war ein gewagter Schritt von Enzo Ferrari, damals den Auftrag Bertone gegeben zu haben. Vielleicht um dem Modell ein eigenständigeres Design zu verleihen, oder aber weil die Entscheidung in die selbe Zeitperiode fiel, wie die der Produktion des Fiat Dino Spider (pininfarina) und des Coupes (Bertone), welcher gegen Ende der Produktionszeit bei Ferrari zusammegesetzt wurde und man vielleicht dessen Vorzüge schätzen lernte.

prototyp1prototyp1_02TestfahrtBildschirmfoto 2014-03-20 um 02.29.46Bildschirmfoto 2014-03-20 um 02.44.562. Prototypprototyp2Zeichnung zum Urraco (?)
Bildschirmfoto 2013-06-23 um 00.50.32Vergleich Dino/UrracoVergleichVergleich_2Dino 308 GT4 Modell
modell-02PrototypeBildschirmfoto 2015-03-28 um 12.05.28Foto des Designmodells und unten: “The complete Guide to the Ferrari 308 Series / Wallace A Wyss”modell-03

Filz Ferrari

Jedes der kleinen Autos aus Filz ist ein Einzelstück und mit viel Geduld und Imperfektionismus von Hand genäht. Eliza entwirft ihre eigenen Modelle in bunten Farben oder fertigt beliebte Modelle nach. VW Käfer, Nissan Cube oder eben auch meinen GT4! Fast alles ist möglich…

mehr hier.

Filz 308

Filz 308_2

Dino 308GT4 Modell__1:18

In der schwarzen USA-Version gab es den von Elvis gefahrenen 308GT4 ja schon eine ganze Weile. Jetzt aber ist die Europaversion (Serie I) als Modell verfügbar. In rot!! Habe mir gleich mal eins bestellt, um meinen Schreibtisch zu schmücken. Sieht wirklich Klasse aus, sehr gute Qualität und tolle Details. Alle Türen und Hauben kann man aufklappen und die Kleinteile im Inneren bewundern.

Masstab 1:18, Hersteller Matell Elite

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FIVA Identity Card

Um die FIVA Identity Card zu beantragen, muss man erstmal einen Gutachter finden, der das Auto unter die Lupe nimmt, dann einen Bericht schreibt und ihn dem ADAC weiterleitet. Dann dauert es ein paar Wochen und der Pass kommt per Post. In meinem Fall war die Begutachtung, die Nico Schumacher vom Dino Register Deutschland übernahm, zwar kein Problem, beim FIVA Pass geht es aber weniger um den Zustand, als vielmehr um die Geschichte und die Originalität. Beides war bei mir schwierig. Zum einen ist der GT4 vor 20 Jahren komplett restauriert worden, damals zwar noch mit reichlich Originalersatzteilen, dennoch ist das Auto nicht Original, daher die Einstufung D3. Auch die Sache mit den Vorbesitzern sollte sich als sehr schwierig erweisen. Das Fahrzeug war während der langen Restaurierung überwiegend abgemeldet und es existiert nur noch eine schlechte Kopie des originalen Fahrzeugbriefs. Leider waren bei den Besitzereintragungen nur die Vornahmen und die ersten Buchstaben des Nachnamens zu lesen. Ich habe alle möglichen Recherchen angestellt, aber nicht viel herausfinden können. Habe Helmut Becker angeschrieben, weil der GT4 damals bei Auto Becker ausgeliefert wurde. Aber auch er hatte (nach seinem Konkurs) leider keine Unterlagen zum Erstbesitzer mehr. Besonders nah dran war ich an einer Dr. Hildegard (…) aus Castrop Rauxel. Habe alle noch existierenden Personen oder Hinterbliebenen angerufen, aber niemand erinnerte sich an einen Ferrari. Einen anderen Vorbesitzer aus Mainz hatte ich mit Hilfe der Mainzer Allgemeinen Zeitung ausfindig machen können. Ein kleines Abenteuer. Leider werden mir aber einige Vorbesitzer unbekannt bleiben…


Artikel13-2Artikel13-1bArtikel13-4Microsoft Word - TechnicalCode_D.doc

Felgen 14″

Einige Wochen nach dem Kauf des Ferrari, rief mich der Vorbesitzer an. Er hatte beim Entrümpeln noch die alten Campagnolo Originalfelgen (mit Bereifung!!) gefunden und ich könnte sie abholen. Gesagt getan und mal etwas vom gröbsten Schmutz befreit. Noch schön zu erkennen ist die Beschriftung “328 Francoforte”, die noch von der Restaurierung bei Autosport in Modena  Ende 1989 stammt. Freilich hätte es “308” heissen müssen. Montiert bei mir sind ja derzeit die 16 Zöller, die später für den 308 GTBi lieferbar waren. Die bleiben auch erstmal drauf, schon allein weil die Reifen in dieser Grösse um einiges günstiger sind, als die originalen Michelin XWX.

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